Tara am 27.5.2021

Virtual Experiences: Wie kreiert man online ein lebendiges Erlebnis?


Virtuelle Experiences waren letztes Jahr gefragt wie noch nie. Bei Demodern haben wir seit 2020 so einige davon umgesetzt – von einer virtuellen Event Plattform über eine Showroom Experience bis hin zu einem Live Festival Space. Für jede Experience erarbeiten wir dabei entsprechend der Ausrichtung ein maßgeschneidertes Konzept. Virtuelle Experiences bringen im Vergleich zu offline Events ihre ganz eigenen Vorteile mit sich – wie schafft man es also das meiste aus ihnen herauszuholen und auch online ein lebendiges Erlebnis zu kreieren?

Ein immersives Erlebnis schaffen

Um das Engagement der User auch über einen längeren Zeitraum hoch zu halten, müssen virtuelle Experiences heutzutage mehr bieten als eine klassische 2D-Oberfläche. Wir haben deshalb relativ früh damit begonnen uns mit browserbasierten Experiences auseinanderzusetzen. Zum Beispiel indem wir sie räumlich denken, sodass eine immersive und interaktive Welt entsteht in die der Nutzer eintauchen kann. 

Ein großer Vorteil ist, dass uns in der virtuellen Welt zunächst mal keine Grenzen gesetzt sind. Alles was sich physisch nicht oder nur zu einem hohen Budget umsetzen ließe, ist virtuell kein Problem: Egal ob phantasievolle Objekte, überdimensionale Produktdarstellungen oder abgefahrene Umgebungen – so ziemlich alles ist möglich, um eine Welt zu schaffen, die begeistert. Dabei ist es wichtig die richtige Balance zu finden zwischen dem, was in der virtuellen Welt visuell beeindruckt und dem, was für den Nutzer noch verständlich ist. Analoge Referenzen können an der ein oder anderen Stelle unterstützen, um Funktionalitäten nachvollziehbarer zu machen.

The island

Das Gemeinschaftsgefühl transportieren

Nichts fühlt sich lebloser an als das Gefühl ganz alleine auf einer Plattform unterwegs zu sein. Unser erster Ansatz bei der Konzipierung virtueller Experiences war es deshalb mit Avataren zu arbeiten mit denen sich die User auf der Plattform umher bewegen können. Dabei geht es nicht darum ein zweites Sims oder Second Life zu kreieren, sondern es zu schaffen, dass sich Teilnehmer auch im virtuellen Space räumlich nah sein können. Sie verstärken also die Immersion des Nutzers und zeigen zudem seine Location auf der Plattform in Echtzeit an. Dadurch ist für einen User auch direkt erkenntlich, wo gerade etwas spannendes auf der Plattform passiert.

Kts character dancing

Dance it off

Bei der virtuellen Clublandschaft, die wir für das DJ Duo “Kollektiv Turmstrasse” umgesetzt haben, war schnell klar, dass der Hauptfokus das gemeinsame Feiern mit Freunden sein soll. Deshalb können sich User mit ihrem Avatar nicht nur frei in der 3D-Umgebung umher bewegen, sondern auch endlich mal wieder mit Freunden tanzen. Dafür haben wir acht eigene Tanzmoves kreiert. Die Avatare sind hier also nicht nur ein kosmetisches Mittel, sondern ein essentieller Bestandteil der Experience.

Eine custom Brand Experience

Eine virtuelle Experience ermöglicht es zudem eine Brand viel breiter zu transportieren als nur über einen Messebooth. Vom 3D-Environment über Look und Bewegung der Avatare bis hin zu der Lichtstimmung – alles ist anpassbar und Teil der Brand. Auch die Darstellung von möglichen Supportern lässt sich virtuell besonders gut und flexibel integrieren.

Make it personal

Studien belegen übrigens, dass die Akzeptanz gegenüber Avataren bei Usern deutlich steigt, wenn sie diesen zuvor selbst gestaltet haben. So haben wir bei unserer virtuellen Showroom Experience für LG den Usern zahlreiche Auswahlmöglichkeiten gegeben, um sich selbst oder den ganz persönlichen Wunsch-Look zu kreieren. Denn die Avatar Customization unterstützt User dabei ihre eigene Identität und Individualität in der virtuellen Welt zum Ausdruck zu bringen.

Die Avatare haben wir zusätzlich mit Gesten ausgestattet. Diese wurden von den Usern extrem gut angenommen und haben die spielerische Kontaktaufnahme im virtuellen Space deutlich unterstützt.

Reactions2

Buzz around

Wir haben jedoch gemerkt, dass die Nutzerdarstellung über Avatare nicht für jeden Kunden funktioniert. Manchen sind sie zu verspielt oder sie scheinen nicht passend für die Zielgruppe. 

Deshalb haben wir uns mit Alternativen beschäftigt. Ein Ansatz ist die Darstellung über sogenannte Wisps, kleine leuchtende Partikel, die im virtuellen Space umher schweben. Wisps sind visuell deutlich dezenter und ermöglichen es auch große Massen darzustellen, ohne dass dafür ein riesiger 3D-Space benötigt wird. Damit sind sie insgesamt effizienter was Platz und Performance betrifft.

RB wisps

Das Publikum einbinden

Um eine lebendige virtuelle Experience zu kreieren ist es wichtig das Publikum einzubinden. Interaktiver Content lässt den User aktiv Teil der Experience werden und steigert somit das Nutzer Engagement und idealerweise auch deren Retention rate. Daher haben wir geschaut, welche Features wir den Teilnehmern zur Verfügung stellen, sodass sie auch von Zuhause am Geschehen partizipieren können. 

Das Feature Set hängt dabei natürlich stark von der Ausrichtung der Experience ab. Funktionen wie Live Emoji Reactions oder ein übergeordneter Event Chat schaffen es dabei in fast jede unserer Anwendungen. Aber auch Live-Umfragen oder interaktive Quizzes lassen die Nutzer aktiv von Zuhause mitwirken.

Inspiriert von Plattformen wie Clubhouse oder Discord haben wir bei unserer neuesten virtuellen Event Experience on-platform Audio Räume integriert. Dank ihrer niedrigen Einstiegshürde lassen sich der kurze Plausch am Kaffeestand oder der Austausch nach einer Präsentation in der Speakers Corner nachempfinden. Knapp 10 Minuten haben Nutzer durchschnittlich in den thematisch vordefinierten Audio Räumen verbracht.

Ipsen

Next level experiences

Virtuelle Experiences schaffen aus unserer Sicht neue Möglichkeiten, die einen Mehrwert weit über die Pandemie hinaus bieten. Unser Anspruch ist es dabei nie die Live Experience vor Ort zu ersetzen, aber zu schauen, wie wir sie best möglichst ergänzen können. 

Ein klarer Vorteil ist sicherlich, dass wir virtuell insgesamt flexibler sind. Das gilt beispielsweise für die Anzahl der Teilnehmer in Bezug auf die benötigten Räumlichkeiten und den Platzbedarf. Außerdem können Nutzer unabhängig von Ihrem Standort teilnehmen – so schaffen wir es ein globales Publikum zu erreichen und sogar die Reichweite des Events zu steigern. 

Auch das Entertainment lässt sich abwechslungsreich gestalten. Eine virtuelle After-Show Party oder eine kurze Yoga Session in der Pause lassen sich auch virtuell für alle Teilnehmer integrieren. 

Mit der richtigen technischen Infrastruktur können zudem Inhalte auch während einer Veranstaltung flexibel angepasst werden. Sei es ein Agendapunkt, der sich spontan geändert hat oder ein Content, der den Teilnehmern noch schnell zur Verfügung gestellt werden soll. 

Die Pandemie war hier letztlich nur der Treiber, um die Entwicklung von hybriden und rein virtuellen Experiences schneller und stärker voranzutreiben.

The future of web is spatial

Einigen Kunden war bereits zu Beginn der Pandemie klar, dass Spatial Web Experiences mehr als nur ein Trend sind – sondern der Weg sein wird, wie wir künftig browserbasierte Experiences denken. 

Via WebAR und VR können diese zudem noch verlängert werden und lassen den User interaktiv Räumlichkeiten, Produkte oder 3D-Animationen im eigenen Wohnzimmer erleben – ganz ohne App Download. Gepaart mit der Entwicklung von Cloud-basiertem Rendering über 5G wird künftig jeder high-quality realtime 3D-Environments ganz unabhängig von seinem Device nutzen können. Und je authentischer die Darstellung einer 3D Szene, desto stärker ist auch das User Engagement.

Unsere Key Take-aways zusammen gefasst:

→ Interaktive Spatial Web Experiences schaffen ein immersiveres Erlebnis

→ Die Darstellung der Nutzer ist im virtuellen Space essentiell, damit User auch online das Gefühl haben sich räumlich nah zu sein

→ Customization Optionen für Avatare unterstützen User dabei ihre Individualität im virtuellen Space zum Ausdruck zu bringen

→ Für eine lebendige Experience ist es wichtig die Nutzer aktiv einzubinden, anstatt sie nur passiv konsumieren zu lassen.→ Eine (ergänzende) virtuelle Experience lässt sich deutlich flexibler gestalten

→ WebAR- und VR können das Nutzererlebnis interaktiv verlängern

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