Demodern am 29.10.2013

Robs Instagram Redesign Konzept


Sein Vorschlag ist ein neues Interaktionskonzept der Instagram App. Und da sich nicht nur das Ergebnis mehr als sehen lassen kann, sondern wir selber auch in paar Fragen dazu hatten, haben wir ihn uns kurzerhand geschnappt und ein kleines Interview geführt. Aber lest selbst, was er zu seiner Arbeit gesagt hat.

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Hi Rob, wieso hast du überhaupt ein neues Instagram Design gemacht?
Nur aus einem Grund. Wenn ich täglich etwas benutze und die Grundfunktion einer Sache liebe, aber enormes Verbesserungspotential sehe – dann liegt es nahe etwas daran zu verändern.

Was war für dich die größte Herausforderung dabei?
Die Verbesserung. Viele Redesigns beschäftigen sich lediglich damit zu verschönern. Mein Ziel war es die App zu verbessern. Die wichtigen Funktionen hervorzuheben, weniger wichtige dafür zurückzunehmen.

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Es ist also nicht nur ein “Reskin”, sondern du hast die gesamte UX überarbeitet. Wie weit bist du in der Konzeption gegangen?
Zu beginn habe ich erst einmal jede Funktion in Frage gestellt und diese in einer Hierarchie eingestuft. Für mich lag der Fokus definitiv auf der Überarbeitung der Nutzerführung, welche daraufhin wiederum Anpassungen im Design voraussetzte. Mir war es wichtig die App in Ihrer Funktionsweise zu optimieren und neue Wege anzustoßen. Ein Beispiel dafür sind die Gesten auf allen Touch-Devices, welche meiner Meinung nach oft noch zu wenig in die UX eingebunden werden. Selten geht es über ein Swipe-left zum Menü oder ein Swipe-down zum Scrollen hinaus – dabei steckt darin viel mehr Potential.

Wie viel Zeit hast du denn daran gesessen?
Da es ein Projekt neben der Arbeit war und ist, kann man schwer von Arbeitstagen sprechen, aber im Groben habe ich 2 Abende ins Konzept, einen Samstag ins Design und 2 Abende in die Präsentation investiert. Allerdings war mir schon vorher bewusst an welchen Schrauben ich drehen muss, um mein gewünschtes Ergebnis zu erzielen.

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Instagram hat nun selber ein Redesign angestoßen, glaubst du sie folgen da einem Trend, den du auch gesehen hast oder worin liegen die Chancen fürs Flat Design?
Ja, ca. 3 Wochen später kam ein dringend notwendiges Update, welches sich aber lediglich auf das UI reduziert und somit, schätze ich, aus der “IOS7-Redesign-Welle” stammt. Sicherlich folgt man mit diesem Stil einem Trend, jedoch steht vor der Entscheidung zwischen Flat-Design, Skeuomorphismus o.ä. – gerade bei Applikationen – immer die Fokussierung auf die eigentliche Funktion. Und genau hier sehe ich ein großes Potential des Flat Designs. Weniger ablenkende Elemente und Details, mehr Fokus auf den Content und die Funktion. Allerdings resultiert daraus auch ein höherer Anspruch an die richtigen Proportionen und die passende Gewichtung der Elemente. Deshalb können wir gespannt sein wohin es in der nächsten Zeit mit diesem Trend geht.

Hast du schon viel Rückmeldung zu deiner Arbeit bekommen?
Die erste Woche war wirklich interessant und ich muss gestehen, dass ich in der Zeit bestimmt viermal so oft die Behance App geöffnet habe und mein Display selten mehr als 10 Minuten ohne eine Notification war. So ein Zuspruch ist natürlich super und rechtfertigt noch mehr die Arbeit, die man investiert.

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Gibt es auch kritische Töne?
Bestimmt gibt es auch diese – was mich freut, denn es zeigt, dass sich die Leute wirklich damit auseinandersetzen und den Case nicht nur überfliegen.

Mal abgesehen von dem Redesign, du nutzt für dich Behance als Plattform. Wieso?
Behance bietet einem eine enorm ausgebaute Basis an Menschen vom Fach aus verschiedensten Disziplinen und eine vergleichsweise einfache Möglichkeit seine Arbeit für viele zugänglich zu machen. Zum Beispiel haben bis heute fast 8600 Personen diesen Case angesehen, mehr als 800 geliked. Als ich die Woche noch die E-Mail bekam, dass der Case als “Featured Project" auf "Behance App Design Served” ausgezeichnet wurde, hat es mich um so mehr gefreut.

Welches Projekt steht für dich als nächstes an? Oder war das nur eine einmalige Sache?
Ende des Jahres ist der Launch meines Portfolios geplant, das frisst gerade die meiste Zeit. Allerdings habe ich noch einige Projekte auf meiner Todo-List. In welcher Reihenfolge und wann die nächsten kommen steht aber noch nicht fest.

Ja prima, vielen Dank.
Sehr gerne.