Christian am 25.1.2017

Auf der Bau 2017


Bau München - Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Hier werden nicht nur von dickbäuchigen Blaumannträgern mit Maurerdekolleté absurde, überteure Alleskönner angeboten. Nein, hier kann sich der Architekt mal kurz die Hololens von Microsoft aufsetzen und seine Fensterfront planen. Oder mit der HTC Vive durch sein Haus spazieren, um eine Auswahl von Fensterrahmen im individuellen Kontext zu sehen und zu erleben.

Die Bau ist hot, und das nicht erst seitdem Elon Musk seine Solar Roof Pans vorgestellt hat. Ich denke beispielsweise an Nest und Google Home, wo Unterhaltungselektronik mit recht zugänglichen Lösungen für Kochfeld- oder Badsteuerung verschmilzt. Ich finde es spannend, welche Standards sich im Bereich Smart Home etablieren und wen ich über WLAN in meine vier Wände lassen kann.

Nest hat mit einem Smart-Thermostat angefangen und mittlerweile mit Rauchmeldern oder Licht- und Waschmaschinensteuerung diverse Smarthome-Lösungen im Bereich der Haussicherheit intelligent verknüpft. Amazon Alexa, Google Home oder ein neues Smart Home Gadget von Apple: Es positionieren sich viele Hersteller, um mit eigenen Lösungen – im wahrsten Sinne des Wortes – einen Fuß in die Tür des Kundenwohnzimmers zu bekommen.

Ob ich meine Wohnung nach einem zünftigen Abend nur noch via Zahlencode oder Gesichtserkennung betreten möchte? Je nachdem, wie mein optischer Zustand grad so ist, könnte das schon praktisch sein, hicks. Ein Aussteller hat folgendes erzählt: „Wir haben hier ein Feuerschutz Fenster mit Feuerschutz Rahmen. Es könnte rein theoretisch im Nebenraum ein Mega-Feuer wüten, während man sich im Nebenraum, noch eine Stunde gegen die Fenster lehnen kann und z.B. seinen Boss Gegner auf der Xbox killt.“ Aber hätte ich die Ruhe in dieser Situation?

Diese Welt wird immer digitaler. Die Branche hat in der Fertigung von nachhaltig produzierten Werkstoffen einen großen Sprung gemacht und bewegt sich, getrieben von jungen innovativen Unternehmen Richtung 2.0. Es gibt viele Aussteller, die mehr als 1.000 Produkte im Angebot haben. Hier muss alles leicht verständlich und zugänglich gemacht werden, mit Konfiguratoren oder Produktpräsentationen, die einen nicht erschlagen und Spaß machen. Es werden ganz nette Tablet-Lösung angeboten aber hier ist wirklich noch Luft nach oben.

Es gab also extrem viele Eindrücke. Die IMM in Köln ist sicherlich mehr "schischi" aber dafür, meiner Meinung nach, auch nicht so vielseitig. Natürlich kann man nach Mailand zum Salone del Mobile fahren, das „Who is Who“ abklatschen, aber da fehlen die Kuddels, die es für mich so authentisch machen. Und auch in München gibt es Hostessen. Sie erklären dem Mann von heute Sicherheitstechniken oder stehen für ein Selfie bereit. Gut geschraubt ist halb gebaut. Ein Hoch auf das Handwerk!

Ich fand es cool.

Reinhaun.